Es war einmal vor langer Zeit ein Mädchen, dessen Augen beim Anblick eines Pferdes leuchteten. Das Pferd – ein Mysterium, ein Lebewesen, das an Anmut und Schönheit kaum zu übertreffen ist. Die Eltern hatten nichts gegen die Pferdeliebe – jedenfalls nichts, was half. Schließlich hatte ja keiner in der Familie was am Hut mit Pferden. Die Großeltern waren sich sicher, dass sich das Mädchen eines Tages wieder von den edlen Geschöpfen abwenden würde und zwar von ganz allein. Ganz einfach aus dem Grund, weil nahezu jedes Mädchen irgendwann einmal in seinem Leben von Pferden fasziniert ist. Weil sie magisch von ihnen angezogen werden. Und die Anziehungskraft in vielen Fällen auch wieder nachlässt, von allein. Und vermutlich auch so plötzlich wieder weg ist wie sie da war. Wie klebriger Kaugummi am Schuh. Oder wie der Saugnapf vom Handtuchhalter im Badezimmer.
Doch ich kann euch sagen, man wird es als Leser auch ahnen: Das Leuchten der Augen dieses Mädchens ist bis heute nicht erloschen. Und was es bis hierhin erreicht hat mit den Pferden wäre niemals ohne die liebevolle Unterstützung ihrer Eltern und Großeltern möglich gewesen. Die Pferdeliebe hörte nämlich nicht auf mit dem Ponyreiten, bei dem der Opa das spitzbübische Pony durch Wald und Wiese führte. Auch nicht mit den Reitstunden auf dem Reiterhof, zu dem sie von den Eltern immer begleitet wurde. Und schon gar nicht mit den Reitstunden im Reitverein, dem ersten Pflegepferd, der ersten Reitbeteiligung und auch nicht mit der Turnierteilnahme mit der Reitbeteiligung, wo die Mama jeden ihrer Sonntage damit verbrachte, beim Reiterwettbewerb zuzusehen.
Die Pferdeliebe nahm immer verheerendere Ausmaße an! Ein eigenes Pferd vom Ausbildungsgehalt – ein Jährling! Und dann auch noch von einer Stutenmilchfarm. Schon alleine aufgrund dieser Tatsache erschien die Zukunft des kleinen Obi Wan Kenobi ungewiss. Und daraufhin folgte bald ein zweites Pferd. Ein Pony vom Typ Satansbraten. Und schließlich die Pferdehaltung in Eigenregie.
Auf diesem Blog wirst du also keine Zirkustricks und Platzierungen in schweren Klassen auf ländlichen Turnieren finden, keine Qualifizierung für Olympia und keine abenteuerlichen Jagdritte finden. Dafür erfährst du etwas über Träume, Kämpferherzen, Hasenherzen, Fehler und Verbesserungsversuche, Baugenehmigungen und den Offenstall bei Wind und Wetter. Ohne erdrückende Ernsthaftigkeit. Und ohne Glitzer. Also zumindest meistens ohne Glitzer.